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geschrieben am: 16.01.2021

Hausgottesdienst Sonntag 17.1.21



Sonntagsblatt 2. Sonntag im Jahreskreis B

Von Mund zu Mund, von Mensch zu Mensch verbreitet sich der Glaube. Menschen sagen weiter, was sie mit Jesus Christus erlebt haben, was sie mit ihm erfahren. Auf meiner Glaubensreise stehen Menschen, die mich auf ihn aufmerksam gemacht haben, die mir von ihm erzählt und mit mir gebetet haben. Für sie können wir danken und um Kraft bitten, dass wir selbst Zeugen und Zeuginnen des Glaubens sind.

Herr Jesus Christus, du wendest dich uns zu. Du nennst uns beim Namen. Herr, erbarme dich unser.

Du bittest um unsere Zeit, um unsere Aufmerksamkeit für deine Gegenwart. Christus, erbarme dich unser.

Du lädst uns ein, Erfahrungen mit dir zu sammeln, dich immer tiefer kennen und lieben zu lernen. Herr, erbarme dich unser.

 

Wir beten: Gott, wir wollen mit dir sprechen. Dein Sohn Jesus Christus ist in unserer Mitte. Verborgen in Zeichen und Worten tritt er in Erscheinung. Ihm wollen wir begegnen und ihn tiefer kennenlernen. Öffne unsere Ohren und Herzen. Schenke uns Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Christus, unseren Freund und Bruder.

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

1 Der junge Samuel versah den Dienst des HERRN unter der Aufsicht Elis. In jenen Tagen waren Worte des HERRN selten; Visionen waren nicht häufig. 2 Eines Tages geschah es: Eli schlief auf seinem Platz; seine Augen waren schwach geworden und er konnte nicht mehr sehen. 3 Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes stand. 4 Da rief der HERR den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich. 5 Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen. 6 Der HERR rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen! 7 Samuel kannte den HERRN noch nicht und das Wort des HERRN war ihm noch nicht offenbart worden. 8 Da rief der HERR den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der HERR den Knaben gerufen hatte. 9 Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich ruft, dann antworte: Rede, HERR; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder. 10 Da kam der HERR, trat heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört. 11 Der HERR sagte zu Samuel: Fürwahr, ich werde in Israel etwas tun, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen. 12 An jenem Tag werde ich an Eli vom Anfang bis zum Ende alles verwirklichen, was ich seinem Haus angedroht habe. 13 Ich habe ihm angekündigt, dass ich über sein Haus für immer das Urteil gesprochen habe wegen seiner Schuld; denn er wusste, wie seine Söhne Gott lästern, und gebot ihnen nicht Einhalt.

Evangelium Johannes 1, 35–42

In jener Zeit
35stand Johannes am Jordan, wo er taufte,
und zwei seiner Jünger standen bei ihm.
36Als Jesus vorüberging,
richtete Johannes seinen Blick auf ihn
und sagte: Seht, das Lamm Gottes!
37Die beiden Jünger hörten, was er sagte,
und folgten Jesus.
38Jesus aber wandte sich um,
und als er sah, dass sie ihm folgten,
sagte er zu ihnen: Was sucht ihr?
Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister —,
wo wohnst du?
39Er sagte zu ihnen: Kommt und seht!
Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte,
und blieben jenen Tag bei ihm;
es war um die zehnte Stunde.
40Andreas, der Bruder des Simon Petrus,
war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten
und Jesus gefolgt waren.
41Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon
und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden –
das heißt übersetzt: Christus – der Gesalbte.
42Er führte ihn zu Jesus.
Jesus blickte ihn an
und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes,
du sollst Kephas heißen,
das bedeutet: Petrus, Fels.

Impuls:

Wir können uns in der Phantasie einmal vorstellen. Wir laufen hinter Jesus her. Mal gehen wir näher heran, mal sind wir weiter weg von ihm. Plötzlich dreht er sich um und fragt: „Was sucht ihr?“

Wie reagieren wir darauf? Möglicherweise sind wir verärgert. Das ist doch klar, was wir suchen. Diese Frage ist überflüssig. Oder wir sind verwundert. Das wissen wir nicht. Wir haben keine Ahnung, was wir suchen. Vielleicht sind wir auch überrascht. Wir wollten diesem Jesus unauffällig folgen. Jetzt hat er uns entdeckt. Was nun?

„Was sucht ihr?“ Das ist eine schwierige Frage. Die Antworten können unterschiedlich und vielschichtig ausfallen. Was suchen wir, wenn wir Jesus folgen, wenn wir beten, in der Bibel lesen oder zur Kirche gehen. Was suchen wir, wenn wir mit anderen über Glauben und Kirche sprechen?

Vielleicht lassen wir uns etwas Zeit für eine persönliche Antwort, wie sie heute ist. Sie können sich in der Familie auch über ihre Antworten austauschen.

Was suchen wir, wenn wir Jesus folgen? Dass er bei uns stehen bleibt, sich uns zuwendet und freundlich anschaut. Dass er uns froh macht, uns gut zuspricht. Dass er uns Kraft gibt für den Weg und uns Hoffnung macht in schwieriger Zeit. Dass er mit uns geht und uns zu spüren gibt: „Du bist nicht allein! Ich gehe an deiner Seite und bin für dich da!“ Dass er uns mitnimmt in die Gemeinschaft der Gläubigen.

Die beiden Jünger reagieren mit einer Gegenfrage, und darin ist ihr Suchen und Wünschen enthalten. „Wo wohnst du?“ Oder anders übersetzt: „Wo bleibst du?“ Sie möchten bei Jesus bleiben, zur Ruhe kommen, Halt und Geborgenheit finden. Sie suchen Menschen ihresgleichen, mit denen sie viel gemeinsam haben und unternehmen können. Sie suchen Gedanken, Bilder, Erzählungen, Gesten, Lieder, aus denen sie Lebensmut und Sinn, Trost und Hoffnung schöpfen können.

Wie die Jünger damals können auch wir heute bei Jesus bleiben im Gebet, im Ruf seines Namens, in der Feier eines Gottesdienstes, beim Lesen oder Hören der biblischen Geschichten, im Gespräch und Austausch mit anderen Menschen, in der Hilfe und Liebe, die wir schenken und auf vielfältige Weise.

 

Wir beten mit Vertrauen zu Gott, unserem Vater:

Für alle, die auf der Suche nach dir sind, und für alle, die dich anderen nahebringen wollen.

Für alle, die in deinem Dienst stehen und Aufgaben in unseren Gemeinden wahrnehmen.

Für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft, in Wissenschaft und Wirtschaft.

Für die Menschen, die erkrankt sind, die besonders unter den Einschränkungen leiden und traurig sind.

 

Der menschenliebende Gott segne und beschütze euch. Er lasse sein Angesicht über euch leuchten und sei euch gnädig. Er wende euch sein Angesicht zu und schenke euch Heil und Frieden.

Schönen Sonntag wünscht Pastor Alfons Lingemann.