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geschrieben am: 02.04.2021

Hausandacht 2



Selber Ostern feiern – Karfreitag

Kernelemente der klassischen Karfreitagsfeier sind die Leidensgeschichte Jesu, die Kreuzverehrung und die Großen Fürbitten. Sie können in eine Rundwanderung (zu einem Aussichtspunkt) integriert werden. Findet die Feier am (Familien-)Tisch statt, bringt jede(r) einige Steine mit; Teelichte oder Blumen bereithalten.

Eröffnungsgebet: Jesus, am stillsten Tag des Jahres sind wir zusammen und wollen uns an dein Leiden und Sterben erinnern. Wir tun das, weil wir um den guten Ausgang wissen, den Gott schenkt und der auch uns Hoffnung macht. Dein Leiden ist deshalb nicht weniger schlimm oder grausam, aber nicht mehr sinnlos. Darum schauen wir auf dein Elend und auf das Elend von Menschen unserer Tage. Gib uns Mut dazu und einen liebevollen Blick.

(Tip: Im Gehen sammlt jede(r) einige Steine, die Schweres, Problematisches im eigenen Leben symbolisieren können.)

Passion Joh 18, 1 f

Impuls: Jesu Tod ist kein Verkehrunfall, Jesus starb nicht an einer Infektion. Er wird umgebracht, weil er so lebensnah von Gott denkt und redet, nicht in Formeln oder religiös richtigen Sätzen. Er redet so von Gott und lässt das spüren, dass sich Leben verändert, dass Böses aufgedeckt wird. Dass nicht mehr einfach gilt, was die Mächtigen sagen. Unser Leid ist ihm nicht egal, er zaubert es nicht einfach weg, sondern verkündet in das Leid hinein Gottes Liebe, lässt sie im Leid spüren.

Zeichenhandlung 1 (Kreuzverehrung): Abseits vom Weg die mitgebrachten Steine nacheinander als Zeichen für das, was wehtut, was schwer auf dem Herzen liegt, was kaum zu ertragen ist, in Kreuzform hinlegen.

Schweigend weitergehen (oder am Tisch in Stille etwas zum Thema „Leid aushalten“ zeichnen).

Zeichenhandlung 2 (Fürbitten): Kommt man wieder in die Nähe des ausgelegten Kreuzes, einzelne Blumen und frische Knospen pflücken. Das Kreuz mit diesen Hoffnungszeichen schmücken und dazu eigene „Große Fürbitten“ aussprechen.

Besondere Bitte in diesem Jahr:

Lasst uns besonders beten für alle Menschen, die in dieser Zeit schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und die, die füreinander Sorge tragen; für alle, die sich in Medizin und Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen, und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat. Herr, erbarme dich:/

Allmächtiger, ewiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke; viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten. Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst. Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich, wo sie bei dir geborgen sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Abschlussimpuls: Karfreitag erleben viele Menschen. Sie müssen ihn aushalten, erleiden.

Karfreitag feiern kann man nur im Glauben an die Liebe Gottes. Sie gibt Kraft, das eigene Leid zu tragen, das Leid anderer mitzutragen und darüber hinaus zu hoffen, dass in und nach allem Gottes Reich kommt. Darum hat uns Jesus zu beten gelehrt:

Vater unser …

Gebet: Schweigsamer, stiller Gott, höre die Stimmen derer, die sich nach deiner Nähe sehnen, und das Schweigen jener, die in Hoffnungslosigkeit verstummen. Erweise dich in unserer Mitte als Befreier von allem, was Menschen quält. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.


nach: Hans Brunner (Bergmöser und Höller)