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Kirchlinde - Rahm \ St. Josef \ Kirche

Kirche

Kirchturm

Man kann sich dem westlichen Dortmunder Vorort Kirchlinde von allen Himmelsrichtungen nähern: Immer grüßt zuerst der markante Turm der kath. Pfarrkirche St.Josef. Er wurde aber nicht, wie vielfach vermutet, mit dem alten romanischen Gotteshaus erbaut, sondern erstand erst in den Jahren 1904-1906 mit dem neuen Kirchenteil.
Der Turm ist 52 m hoch und romanischen Kirchtürmen im Hellwegraum bis hin zur Bußdorfkirche in Paderborn nachempfunden. Der spitze Dachreiter gibt ihm sein unverwechselbares Aussehen. Die Öffnungen in dem hohen Mauerwerk und die Form der Schalllöcher sind überaus gelungen.
Das Geläute bestand bis vor einigen Jahren aus 3 aus der alten Kirche übernommenen Glocken und 2 neueren Stahlglocken, eine dem Hl.Josef geweiht und eine der Hl.Katharina. 2 Bronzeglocken tragen die Jahreszahl 1506, gehören also zu den ältesten Glocken in Dortmund. Eine dieser beiden Glocken trägt die Inschrift:
Maria byn ych genannt. Wan ich rope, so komt to haufe, gevet gode lof ere un danck A MCCCCCVI (= 1506) Diese Glocke wurde im Jahr 1946 für das in Krieg beschlagnahmte Orginal nachgegossen.
Die kleinste Bronzeglocke musste 1971 wegen gefährlicher Schwingungen aus dem dachreiter ausgebaut werden und wurde am 11.August 1979 der Tochtergemeinde Hl.Kreuz in Do.-Rahm für die neue Kirche übergeben.
Dem Turm wurde am 16.10.1951 ein großer metallener Hahn aufgesetzt, der nach einem starken Sturm vor wenigen Jahren aber wieder entfernt werden mußte um einem Absturz zuvor zu kommen.

Alte Kirche

Die „alte Kirche“ ist aufs Engste mit der Geschichte des Nonnenklosters St.Katharina im alten Dortmund verbunden; dieses lag nördlich der Petrikirche, direkt an der Stadtmauer.
Am 15.Mai 1231 vermachten gegen einen geringen Betrag die Brüder Adolf und Ludolf  von Dassel aus ihrem Besitz zahlreiche Felder, Wiesen, Wälder, alle Gebäude und den Haupthof in „linne“ an das Kloster um ihm eine wirtschaftlichen Grundlage zu sichern.
Zu dem Hof gehörte laut Urkunde auch eine „ecclesia, id est capella“, also auch eine Kirche, die eine Kapelle ist.
In einem besonderen Vertrag wurden die Ordensfrauen durch den Erzbischof von Köln verpflichtet „beim Zorn der Apostelfürsten Petrus und Paulus immer für einen guten Seelsorger in Linne zu sorgen“.
Es ist bisher nicht dokumentarisch zu belegen, ob diese capella das historische Gotteshaus ist, das wir heute „alte Kirche“ nennen. Viele Fakten sprechen aber dafür. Im Archiv des Nonnenklosters, das lückenlos erhalten ist, wird nichts über einen Kirchbau in Linne nach 1231 erwähnt. Weil zu dieser Zeit der Stil-Übergang von der Romanik zur Gotik eingesetzt hat (1248 Grundsteinlegung des Kölner Doms, 1254 Dom zu Le Mans) kann als gesichert gelten, dass die Alte Kirche jedenfalls in ihrem überwiegenden Teil schon errichtet war und genutzt wurde.
Bei der Alten Kirche handelt es sich um eine dreischiffige Hallenkirche mit einem breiten Mittelschiff und zwei sehr schmalen aber gleich hohen Seitenschiffen. Sie hat zwei kuppelartige Gewölbe, davor liegt noch ein quadratisches Mitteljoch mit einem Kreuzgratgewölbe. Die innen halbrunde apsis ist außen als halbes Zehneck ausgebildet.
Die Apsis wird durch Säulen gegliedert, deren Kapitelle Masken mit weit aufgerissenen Augen tragen; die Bedeutung dieser Drollereien ist ungeklärt.
Die Gratgewölbe des Mittelschiffs, die wie Kuppeln wirken, und die Tonnengewölbe der schmalen Seitenschiffe ruhen auf viereckigen Pfeilern, die im Mittelschiff Vorlagen für die rundbogigen Quergurte aufweisen. Es ist ungeklärt, warum diese Pfeiler die auffällige Schrägstellung haben. Die Chorabschlußpfeiler, die das Kreuzgratgewölbe tragen, sind ebenfalls mit Ecksäulen besetzt. Am linken Chorabschlußpfeiler findet sich ein Fresko, das erst 1954 freigelegt wurde und nach und nach immer mehr verblaßt. Es soll um 1450 entstanden sein und zeigt die Hl.Katharina mit ihrem Attribut, dem Schwert.
1921 wurde der Boden des Kirchenraumes um ca. 80 cm angehoben, weil sich die Gläubigen in der akten Kirche „wie im Keller“ vorkamen. Allerdings wurde durch diese Maßnahme das ehemals sicher optimale Spannungsverhältnis zwischen Breite und Höhe des Raumes dadurch erheblich gemindert. Man beachte in diesem Zusammenhang das Weihwasserbecken in Kniehöhe am alten Südportal.
Der Antwerpener Schnitzaltar

Antwerpener Schnitzaltar

Mittelpunkt der romanischen Kirche ist  ein Schnitzaltar aus Antwerpen – das Goldene Wunder von Kirchlinde. Golden – weil alle Teile des Retabels (Aufbau auf einem Altarsockel) blattvergoldet sind, Wunder – weil der Mittelpunkt das Wunder der sog. Gregormesse zeigt.
Das Bildwerk wurde um 1520 in Antwerpen für ein Minoritenkloster geschaffen. Mündlichen Berichten zufolge stammt es aus dem Dortmunder Minoriten-Konvent, heute sagen wir Franziskaner-Kloster, das sich in der alten Reichsstadt nahe der Stadtmauer im Osten der Stadt befand.
Aus diesem Kloster stammt auch der große Antwerpener Schnitzaltar, der heute in der Petrikirche am Westenhellweg zu sehen ist. Nach der Säkularisation unter Napoleon wurde das Kloster um 1809 aufgelöst und die Kunstschätze wurden verschleudert; nur die beiden Altar-Aufsätze blieben erhalten.
Das Retabel von Kirchlinde zeigt in einem gotischen Maßwerk die Kreuzigung Jesu und die legendenhafte Messfeier des Papstes Gregor um 400 in der Kirche Santa Croce in Rom, umgeben von 4 Großstatuen und 10 Kleinfiguren, allesamt Heilige aus dem Franziskaner-Orden. Bildwerke in den Kirchen waren im Mittelalter „Biblia pauperum“ – heilige Schriften die den des Lesens unkundigen Menschen die Frohbotschaft über die Augen vermitteln sollten.
Die vier Großfiguren stellen folgende Heilige dar:
oben links: der Hl.Bonaventura, Lehrer in Köln, Patron der Philosophen und Mystiker. Sein Hauptwerk „Baum des Lebens“ steht neben ihm und ist sein Attribut. Einem ihm zugesandten Kardinalshut mißt er keine große Bedeutung bei – er hängt an besagtem Baum.
Neben ihm ist der Hl.Ludwig von Neapel. Er hat die Königskrone abgelegt und zeigt sie nun seinen Brüdern auf einer heiligen Schrift liegend. Die weltliche Würde war ihm unwichtig geworden.
Unten rechts ist Bernhardin von Siena, ein großer Prediger des Ordens, der sich vor allem auch für die sozialen Belange seiner Hörer einsetzte. In der Hand trägt er eine strahlende Sonnenscheibe mit den Buchstaben JHS, den Anfangsbuchstaben des Namens Jesu. Ihn verkündete er, dafür verzichtete er auch auf kirchliche Würden. Zu seinen Füßen stehen drei Mitren, Bischofsmützen, deren Annahme er verweigerte.
Unten links steht ein ganz volkstümlicher Heiliger: Antonius von Padua, der auch Antonius vom Kinde Jesu genannt wird. Er zog durch die italienischen Lande und predigte die Liebe Jesu. Hier trägt er auf einem Buch das nackte Jesuskind.
In der Mitte des Retabels werden die Zentralaussagen unseres Glaubens dargestellt:
Jesus erleidet den Kreuzestod für unsere Sündenschuld. Um den Berg Golgatha anzudeuten wird das Geschehen auf 2 Ebenen verlegt. Oben: Jesus am Kreuz. Um ihn herum ein Gewimmel von Reitern und Kriegsknechten. Nicht alle 10 Figuren sind zu sehen. Ein Reiter führt einen Schwamm an einer Lanze an Jesu Mund, der andere Reiter legt seine Hand auf sein Herz. Er beteuert: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn.“
Im unteren Teil des Berges sind die trauernden Personen: Maria bricht in ihrem Schmerz zusammen, Johannes und „die andere Maria“ stehen ihr bei. Da sind zwei Ratsherren und genau unter dem Kreuz steht Maria Magdalena, hochmodisch, die schönste Figur im Retabel.
Die Mutter Maria wurde aus der Mitte gerückt – völlig unüblich – um Platz zu schaffen für eine weitere Figur. Der hl.Franziskus kniet unter dem Kreuz, die Arme in Verzückung ausgebreitet und zeigt dem Betrachter seine durchbohrten Hände, seine Stigmata. Er durfte die Wundmale des Herrn tragen. Jetzt appelliert er förmlich an sein Brüder, wie er die Passion Jesu nachzuleben und in eine Compassio zu versinken.
Herzstück und Mittelpunkt des Retabels ist das Schnitzwerk, das „Gregormesse“ genannt wird. Der Papst, umgeben von Kardinäle, Bischöfen und Diakonen feiert die Messe. Er beugt das Knie zur Anbetung bei der Wandlung. In der Hand hält er eine weiße Hostie. Da hat er eine Vision, die seinen uns aller Menschen Glauben stärken soll: Jesus steigt aus dem steinernen Sarg, um ihm und allen zu versichern: „Dies ist mein Leib!“
Auch wenn wir nicht wissen, was mit den beiden Bildflügeln des Altares geschehen ist und welche Figuren in den fünf unteren Nischen gestanden haben; eines ist sicher: Das Goldene Wunder von Kirchlinde ist wirklich, eine Arbeit aus Antwerpen. Das bezeugen die Siegelmarken der Antwerpener Schnitzschule, kleine geschnitzte Hände, 6 an der Zahl:
4 im Gefach der Kreuzigung; auf dem Turban des rechten Reiters, auf der Kopfbedeckung des Soldaten darüber, im Felsen des Hintergrundes und rechts neben dem Fuß des Johannes.
in der Gregormesse auf dem Kopf des rechten Klerikers
an einer Kleinfigur neben dem Gefach des Hl.Ludwig

Kunstwerke

In der alten Kirche finden sich an der Nordwand die folgenden beiden Kunstwerke:
Pieta nennt man eine Darstellung der Maria mit dem toten Sohn auf dem Schoß. Der Name sagt etwa "frommes Mitgefühl - Mitleid" Die Figur zeigt eine starke, breithüftige Mutter auf einem Hocker sitzend, den toten Sohn haltend, ein großer Unterschied zu den sonst üblichen jugendlichen Frauen.
Entstanden ist das Kunstwerk wie auch das folgende zwischen 1420 und 1480 in Westfalen.

Annaselbdritt heißt das Familienbild ebenfalls auf einer Konsole an der Nordwand: Die Mutter Anna trägt auf ihrem Schoß die jugendliche Mutter Maria, die wiederum das Jesuskind stützt. Mutter Anna, Patronin der Gebärenden, unterrichtet beide aus einem Buch. Maria trägt eine kleine goldene Krone. - Das Kind wurde erst vor wenigen Jahren von einem Restaurator wieder entdeckt. Es war in einem Baumstamm (Buch?) verborgen.

 

Aus der Antwerpener Schnitzschule stammen neben dem Altar noch 4 kleinere Figuren, deren Originale mittlerweile im Diözesanmuseum in Paderborn aufbewahrt werden. In Kirchlinde befinden sich täuschend echte Kopien:
St. Barbara (Schutzpatronin der Bergleute)
Orientalischer Gesichtsausdruck, einen Kelch in der Hand. Hinter sich einen Turm mit 3 Fenstern, was der Legende nach als Zeichen für ihren Glauben an den dreifaltigen Gott zu sehen ist.
St.Martin:
Er trägt über der Ritterrüstung einen Bischofsmantel sowie Bischofsstab und Mitra. Im Gegensatz zu anderen Darstellungen ist hier nicht die Mantelteilung dargestellt, statt dessen legt Martin einem Bettler ein Gabe in seine Schale.
St.Johannes (vermutlich):
Darstellung eines männlichen Heiligen mit Kelch und Buch, vermutlich der Evangelist Johannes
St.Paulus (vermutlich):
Darstellung eines weiteren männlichen Heiligen mit einem Buch in der Hand. Vermutlich handelt es sich um den Heiligen Paulus.

Kruzifix ohne Arme

Das Kruzifix ohne Arme hängt erst seit kurzer Zeit im Übergang von der Neuen zur Alten Kirche. Es war ein Wegekreuz, das viele Jahre in Kirchlinde gestanden hat. Nachdem es fast zertrümmert wurde, nahm es eine Familie in Obhut. Ein Fachmann löste 32 Farbschichten von dem Corpus, und heraus kam eine so schöne Arbeit. Aus gutem Grund wurden die Arme nicht wieder ergänzt. Der Alt-Pfarrer Michels schrieb dazu den Besinnungstext.

Die Kreuzigungsgruppe im südlichen Seitenschiff der neuen Kirche wird von Fachleuten als das wertvollste Stück in der Kirchlinder Kirche gewertet. Es ist eine Arbeit aus der Zeit der Hochgotik mit den typischen Merkmalen: Kreuzbalken mit Dreipass, Dornenkrone, hängender Kopf mit geschlossenen Augen, durchhängende Arme, deutlicher Brustkorb, Füße übereinander mit einem Nagel gehalten. - Neben dem Kreuz stehen die trauernde Maria und Johannes. Dieses Kreuz wird von der Gemeinde zur liturgischen Kreuzverehrung am Karfreitag verwendet.

Renaissancealtar (Marienaltar) in der Neuen Kirche

Um 1650 wurde das Retabel geschaffen, das als Marienaltar in der Neuen Kirche dem Eingang gegenüber steht. Eine Kartusche (ovale Scheibe) am Fuß nennt sogar den Stifter: "Der ehrenwerte Herr Joannes Greuter, Prior von St. Catharinen" Er wird dieses Geschenk hinterlassen haben, als er zurück in seine Abtei Knechtsteden gerufen wurde, um dort Abt zu werden. Über der Marienfigur ist sein Familienwappen angebracht mit den Initialen J G P C.
Diese Statue ist aus dem vorigen Jahrhundert. Es ist nicht auszuschließen, dass ursprünglich ein Martinbild zu sehen war.

Vortragekreuz neben dem Zelebrationsaltar. Es wurde 1970 von dem Goldschmied Polders in Kevelaer geschaffen und in klassischem romanischen Stil gestaltet. Man vergleiche die Einzelheiten mit dem gotischen Kreuz in der Seitenkapelle.

Bronzener Osterkerzenleuchter von Lisel Bellmarn, die bis vor wenigen Jahren in Dortmund arbeitete und viele Kunstwerke für Kirchen der Stadt und der Umgebung schuf. Sie suchte und fand die Vorlagen für ihre Kunst vor allem in der Natur. Es finden sich zwei gleichartige Leuchter in der Kirche, einer trägt die Kerze, die im Portal neben dem Totenbuch aufgestellt ist, der andere steht in der Zeit zwischen Ostern Pfingsten mit der Osterkerze im Altarraum.

Die „Neue“ Kirche

Durch den Bergbau bedingt hatte sich in Kirchlinde vor der Jahrhundertwende in zwei Generationen die Bevölkerung verzwanzigfacht. Es wird glaubhaft versichert, dass sonntags bis zu eintausendfünfhundert Menschen zum Gottes­dienst in die Alte Kirche kamen. Diese war in einem elenden Zustand. Nur der Landeskonservator konnte einen völligen Abriss verhindern.

Da änderte sich die kirchenpolitische Situation: Das Land Preußen wurde durch Entscheid des Reichsgerichtes in Leipzig zum Rechtsnachfolger des Katharinenklosters erklärt, weil alle Gebäude und Grundstücke in seinen Besitz übergegangen waren. Nun musste Preußen als neuer Patronatsherr einen erheblichen Tell der in Kirchlinde anfallenden Kosten auch in Zukunft tragen. Als die Finanzierungsfrage geklärt war, konnte man an einen Kirchenneubau gehen.
Die Baupläne wurden in enger Zusammenarbeit mit dem preußischen Kultusministerium erstellt. Die Konkretisierung erfolgte durch den königlichen Baurat Arnold Spanke in Dortmund. Er entschied sich für einen basilikalischen Anbau, durch einen neuen Turm mit der Alten Kirche verbunden. Dadurch haben wir jetzt einen Kirchenraum mit einer Ost- und einer Westapsis. Stilistisch fügt sich der Neubau in seiner romanisch-gothischen Konzeption gelungen an die romanische Alte Kirche an. Am Fest Christi Himmelfahrt im Jahr 1904 war die Grundsteinlegung, fertig gestellt wurde die Neue Kirche im Juli 1906.


Auch bei der Innenausstattung hatte das Ministerium großen Einfluß: Die gemalten Bildflügel des Hochaltares mit Passions-Szenen stammen von Ernst Fey aus Steglitz, die beiden geschnitzten Tafeln, sie zeigen die "Erscheinung des Herrn" und die "Kreuzabnahme", sind entstanden in der Werkstatt von August Bücker, der im Raume Rheda-Wiedenbrück arbeitete. Oben im Altaraufbau befindet sich eine Stiftergruppe: Der damalige Pfarrer Müller übergibt dem hl. Josef und dem Jesuskind das Modell der Neuen Kirche. Von Heinrich Hartmann stammt der Kreuzweg, den die Bauernfamilie Sümpelmann der Gemeinde schenkte. Die Kommunionbank, die jetzt an der Orgelbrüstung angebracht ist, und die untergegangene Kanzel kamen ebenfalls aus Rheda. Die Mondsichelmadonna auf dem Marienaltar und die bunten Glasfenster im Chorraum und der Taufkapelle stammen von Wilhelm Blaue, Berlin, der offensichtlich auch die künstlerische Gesamtleitung hatte. Die Orgel lieferte die weltbekannte Orgelbauanstalt Walcker, Ludwigsburg.

Kirchenfenster

Hervorzuheben sind im Wesentlichen die Fenster im Chorraum sowie die an der Westseite der Taufkapelle.

Im Chorraum finden sich von links nach rechts:
Hl.Liborius, Patron des Erzbistums Paderborn, dargestellt mit Mitra und Bischfsstab (er war Bischof von Le Mans, dem Partnerbistum von Paderborn) und dem für ihn besonders typischen Pfau, der in diesem Fenster gleich drei mal auftaucht, zweimal unterhalb und einmal oberhalb des Heiligen.
Hl.Maria, sie ist dargestellt in der üblichen blauen Gewandung, in ihrer Hand ein Lilienzweig, der sich ober- und unterhalb der Heiligen in Blüten wandelt. Die Beschriftung lautet „Santa Maria virgo, ora pro nobis“ – „Heilige Jungfrau Maria, bitte für uns“
Mittelfenster, ohne Darstellung einer Heiligenfigur
Hl.Josef, der Ziehvater Jesu, er ist dargestellt mit einem Lilienzweig und der für ihn typischen Axt (als gelernter Zimmermann).
Hl.Bonifatius („Apostel der Deutschen“), dargestellt mit Bischofsstab und Mitra. Ferner mit einem Buch mit darin steckendem Schwert, als Anlehnung an die Legende, nach der er bei dem tödlichen Überall versucht haben soll, die Schwerthiebe der Angreifer mit seiner Bibel abzuwehren.
In der Apsis der Taufkapelle sind, von links nach rechts, die folgenden Heiligen dargestellt:
Hl.Katharina, dargestellt mit Schwert und Rad
Hl.Maria, untypisch in rot gewandet, das Jesuskind auf dem Arm
Hl.Barbara, (Schutzpatronin der Bergleute), mit der Darstellung des Turms in dem sie gefangen gehalten worden sein soll. Turm mit einem und drei Fenstern, „ein Gott in drei Personen“

 

 

Bergschäden und Renovierung

Nach dem 2. Weltkrieg traten an der Neuen Kirche schwerste Bergschäden auf. Die Kirche wurde über längere Zeit geschlossen, es drohte ein Totalabriß. Das konnte in den Jahren 1970/71 abgewendet werden, weil durch ein neues Verfahren eine Reparatur gelang. In dieser Zeit hatte das II. Vatikanische Konzil in Rom die neue Liturgiekonstitution beschlossen. Im Vollzug dieser Möglichkeiten wurde der Altarraum der Kirche neu gestaltet Mit der Planung und Ausführung wurde Heinz Hollenhorst aus Verl beauftragt Er schlug aus Würzburger Muschelkalk
den gewaltigen, ca. 20t schweren, Zelebrationsaltar, das Lesepult, den Altar im südlichen Seitenschiff, das Taufbecken und einen Sockel für die Osterkerze sowie im Nachgang die Sedilien im Altarraum
Voller Freude dürfen wir sagen: St Josef ist ein Kleinod unter den Kirchen der Region, das gerne zu Gottesdiensten und Besichtigungen aufgesucht wird.